3D Parcours Test
Anschrift
Bogenparcours Schloss Fasanerie, 36124 Eichenzell
https://bogenschuetzen-rhoen.de/
Aktualität
August 2022
Anfahrt/Erreichbarkeit
Kann man mit der o.g. Adresse nicht verfehlen, ausreichend Parkplätze am Schloss
Kosten/Zahlung
Gerade noch akzeptable € 15,00 / Person, unbedingt vorher über die Website anmelden und das Procedere dort nachlesen
Einschießplatz
Vorhanden und sehr großzügig, viele Scheiben und 3D-Ziele auf unterschiedlichste Entfernungen
Begehbarkeit/Wegeführung
Alle Wege sind sauber und überwiegend leicht begehbar. Gutes und stabiles Schuhwerk ist dennoch empfehlenswert. Zur Wegeführung etc. bitte weiter unten lesen
Zustand Ziele
Die Ziele sind ausschließlich als Einzelziele jagdlich gestellt und in meist gutem Zustand
Beschreibung
Wie soll man so etwas beschreiben?
Nach der unbedingt erforderlichen vorherigen Anmeldung per E-Mail über die Website erhält man von einem Vereinsmitglied die entsprechenden Daten. Also - nicht einfach hinfahren, das wird nix. Das Gelände ist abgeschlossen. Man wird am vereinbarten Treffpunkt abgeholt und eingelassen. Wirkt etwas "strange", hat aber seinen Sinn. Die Betreiber wollen einfach verhindern, dass sich zu viele (Gast-) Schützinnen und Schützen und eventuelle Rambos gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten.
Nachdem man am Schloss geparkt hat, erreicht man nach ca. 10 Minuten Gehzeit durch den Schlosspark und vorbei am Schloss den Treffpunkt, das mittlere Eingangstor zum Wildpark/Tierpark. Schon jetzt bekommt man einen Vorgeschmack auf das, was einen erwartet. Man befindet sich auf einem wirklich riesigen, 100ha großen Areal, von dem 40ha von den Bogenschützen der Rhön für die Parcours genutzt werden.
Nach dem Einlass und weiteren 10 Minuten Fussmarsch erreicht man das Zentrum der Parcours mit Vereinshaus und Einschießplatz, wo man persönlich und sehr freundlich empfangen wird und seine Parcoursgebühr bezahlt. Hier wird einem auch detailliert erklärt, wie sich das Gelände in insgesamt vier Parcours - ähnlich einem vierblättrigen Kleeblatt angeordnet - aufteilt. Spätestens jetzt dämmert einem, was einen erwarten könnte.
Es handelt sich nicht um einen Parcours mit vielen Zielen und Tiergruppen, wie man es von anderen Parcours vielleicht gewöhnt ist. Vielmehr stehen einem je Parcours (gelb, orange, rot und rosa) 14 Stationen zur Verfügung mit jeweils jagdlich, teilweise extrem anspruchsvoll gestellten Einzelzielen.
Was einem sofort auffällt, sind die Unmengen an Stangen (Bepflockung) bei den einzelnen Stationen mit unterschiedlichsten Entfernungsangaben und die ebenfalls auffällig vielen Beschreibungstafeln. Darüberhinaus sind außer den 3D-Zielen auch überall Zielscheiben (Feldscheiben) und Scheiben mit 2D-Abbildungen im Wald verteilt. Erleuchtung - diese Parcours sind ausschließlich ausgelegt auf Turniere und Wettkämpfe. Für alle erdenklichen Bogenarten, Bogenklassen und die unterschiedlichsten Reglements. Deshalb gibt es auch keine künstlichen Backstopps - Treffen ist also Pflicht. Andernfalls droht definitiv Pfeilverlust, ob unter dem Laub, im Dickicht oder im Wasser.
Was ebenfalls fremd anmutet sind die wirklich großen Distanzen mit teilweise verwirrender Wegeführung zwischen den einzelnen Stationen. Da aber bei Turnieren Platz für die zahlreichen Teilnehmer vorhanden sein muss, um keinen Verkehrsstau zu verursachen, erklärt sich auch das. Somit ist man laaaaange per pedes unterwegs. Wir brauchten zu zweit für zwei Parcours inklusive Pause knapp über vier Stunden.
Sensationell schön ist die Landschaft mit Mischwäldern, Teichen und Tümpeln und einem Abschuss von einer Insel. Bedingt durch die Gegebenheiten der Region gibt es leider keine wirklichen Bergauf- und Bergabschüsse.
Ob es am Vereinshaus immer Getränke und Verpflegung gibt, können wir nicht sagen. Als wir dort waren gab es ausreichend Auswahl an Flüssigem und es wurde auch für die Besucher gegrillt, alles für "kleines Geld". Sicherheitshalber sollte man selbst das Benötigte mitbringen.
Fazit
Sehr gepflegt, mit viel Mühe und sicher auch Engagement professionell gestaltet und gebaut. Für uns persönlich ein wenig zu professionell. Einfach zu gehende, aber sehr weitläufige Parcours, überwiegend im Misch- und Laubwald gelegen. Man wird bei Regen nicht wirklich nass und bei Sonnenschein nicht gebraten. Will man hier alle vier Parcours gehen, muss man auch entsprechend Zeit mitbringen und wird es wohl nicht an einem Tag schaffen.
Muss man diese(n) Parcours erlebt haben? Wir tun uns da schwer mit einer Empfehlung. Vielleicht sollte man sie mal gesehen haben, um zu erfahren, was es zu den sonst "üblichen" Parcours an Alternativen gibt. Das muss jeder für sich entscheiden. Da wir keine Wettkampfschützen sind, ist das für unsere Art des Bogenschießens wohl eher keinen weiteren Besuch wert. Allerdings müssen wir sagen, dass es dennoch ein Erlebnis der "anderen Art" für uns war und wir den Besuch bestimmt nicht bereuen. Lässt man unsere persönlichen Präferenzen außer Acht - der professionellste Parcours, den wir bislang in Deutschland kennengelernt haben.