Griff in den Bogen
Wie du deinen Bogen beim Schießen hältst, ist ein oft völlig verkanntes Thema.
Wenn überhaupt, wird der Griff in den Bogen von Bogengurus unterschiedlich und leider sehr häufig falsch vermittelt. Aber dieses Thema ist extrem wichtig. Lies, was wir als Gurus sagen:
Wenn dir dein Bogen nicht liegt, dann kannst du den anfassen, wie du willst. Es wird nix. Er muss dir gut in der Hand liegen. Er muss dein Bogen sein. Das ist bei (Take-Down-)Einsteigerbögen schwierig, da diese Bögen ein Mittelstück haben, das für alle Handgrößen und -formen passen soll. Abgesehen davon sind diese Griffstücke extrem schwer.
Auch wenn du deinen Bogen gefunden hast, heißt das noch nicht, dass es für die Handhaltung eine pauschale Regel gibt. Du musst dich mit dem Bogen anfreunden. Jeder Bogen will anders gehalten werden!
Einen Recurve-Bogen, egal ob "one piece" oder "take down" und die meisten Hybrid-Bogen solltest du sehr locker halten, eigentlich gar nicht. Wie ein kleines Vögelchen. Gerade fest genug, dass es nicht davon fliegen kann, aber sanft genug, dass du ihm nicht weh tust. Der Bogen fällt dir schon nicht herunter, denn nach dem Lösen schließen sich die Finger deiner Bogenhand reflexartig und verhindern das Herunterfallen des Bogens.
Deine Finger am Bogen sollten vorne etwa 30 bis 45 Grad geneigt sein, dann liegt auch das Griffstück (automatisch) an der richtigen Stelle - dem Druckpunkt - in deiner Hand.
Einem Langbogen dagegen musst du schon eher zeigen, wer der Herr oder die Herrin ist. Wieder sind deine Finger geneigt, wie beim Recurve-Bogen, doch hier packst du ein wenig mehr zu.
Einer der US-Ober-Langbogenschützen schreibt dazu "du musst ihm die Seele herauspressen". Ganz so heftig muss es sicher nicht sein. So ein Lang- oder Hybridbogen ist auch verletzlich. Grundsätzlich stimmt aber die Aussage, dass der Langbogen ansonsten mit dir macht, was er will.
Spätestens, wenn die Knöchel deiner Bogenhand anfangen, weiß zu werden, hast du zu fest zugefasst. Egal bei welchem Bogentyp.