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Deine passenden Pfeile zum Bogenschießen

Pfeile

Weit wichtiger als der Bogen ist der Pfeil. Und der muss zu dir und deinem Bogen passen.

Der Pfeil ist für Bogenschützen das gleiche, wie der Reifen für´s Auto. Runderneuerte Schmalspurreifen auf einem Sportwagen sind allerdings ebenso wenig sinnvoll, wie Niederquerschnitt-Rennreifen auf einem 40PS-Kleinwagen. Variante Sportwagen ist Unsinn und gefährlich, Variante Kleinwagen richtet wenigstens keinen Schaden an.

Du kannst mit dem weltbesten und sündteuren 5-Sterne-Bogen und miesen Pfeilen keinen Blumentopf gewinnen, dagegen mit Top-Pfeilen auf einem Holzprügel als Bogen durchaus beachtliche Ergebnisse erzielen.


Es gibt Holzpfeile, Bambuspfeile, Fiberglaspfeile, Alupfeile und Carbonpfeile. Jedem das Seine und dir das Passende.


 

Holzpfeile

sind, auch wenn es massenhaft Billigangebote gibt, für Einsteiger nicht geeignet. Sie sind von Haus aus sehr schwer und fliegen daher nicht so weit. Zudem ist Holz ein lebendes Material und daher gleicht kein Pfeilschaft einem anderen in Gewicht, Restfeuchtigkeit und Biegeeigenschaft. Deshalb verhalten sich Holzpfeile von Stück zu Stück anders. Für Einsteiger ist es aber wichtig, dass sich Pfeile gleich verhalten.


 

Bambuspfeile

Bambuspfeile - haben als einzig positives Argument, dass sie toll und ursprünglich aussehen. Ansonsten treffen die Eigenschaften von Holzpfeilen auch hier zu. Mehr noch - Bambus ist ein Gras. Wenn ein Bambuspfeil sich beim Abschuss zerlegt, entstehen messerscharfe Fasern, die sich regelrecht durch die Hand bohren können. Auch nix für Einsteiger.

Bambuspfeile


 

Fiberglaspfeile

haben keine Daseinsberechtigung. Sie sind spottbillig und warum sie das sind, wollen wir nicht erst kommentieren.


 

Alupfeile

spielen an sich keine Rolle mehr. Sie werden nur noch von Enthusiasten ausschließlich beim Scheibenschießen genutzt. Der wichtigste Nachteil ist die Tatsache, dass sie sich unheimlich leicht und schnell verbiegen. Dumm ist, dass man das nicht sofort und nur selten mit bloßem Auge feststellen kann. Das passiert natürlich bevorzugt bei "harten" Treffern. Eine Reparatur und ein Geraderichten ist nahezu unmöglich.


 

Carbonpfeile

sind die Wahl bei Bogenschützen aller Klassen. Kurz gefasst sind Carbonpfeile Röhrchen aus einem Kohlefasergeflecht. Es gibt sie dünn, dick, dicker im Durchmesser und mit unterschiedlichen Wandstärken. Diese wiederum sind in Zusammenhang mit unterschiedlichen Wickeltechniken verantwortlich für die jeweilige Stabilität eines Pfeilschafts und für dessen Preis. Demzufolge gibt es unzählige Ausführungen und Pfeilqualitäten.

Am Anfang sind alle Carbonschäfte schwarz, was Kohle so an sich hat. Manche bleiben schwarz, andere werden klarlackiert oder mit Folien und Drucktechniken eingefärbt und verziert.

Grundsätzlich haben Carbonpfeile den Vorteil, dass sie sich, zumindest innerhalb eine Charge und bei identischem Typ, gleich verhalten. Sie sind gleich schwer, gleich biegsam, haben den gleichen Rundlauf.


 

Bevor sich dieses Carbonröhrchen allerdings Pfeil nennen darf, muss man noch ein paar Teile anbauen und reinstecken.

 


 

Spitzen

müssen sein, damit die Pfeile im Ziel stecken zu bleiben. Durch eine Spitze wird ein Pfeil vorne auch deutlich schwerer als hinten, was auch gut ist. Dadurch kommt er nämlich wieder runter. Andernfalls wäre er nichts anderes als ein Strohhalm. Spitzen können entweder mit einem Schaft oder Dorn versehen sein und werden mit diesem im Carbonröhrchen verklebt. Die eigentliche Spitze schaut vorne raus. Das sind dann sogenannte Klebespitzen. Oder aber es werden Hülsen mit einem Innengewinde in den Schaft geklebt, die heißen Inserts. Dort hinein schraubt man dann die Schraubspitzen. Bei Holzpfeilen werden sind die Spitzen hohl und werden auf den Schaft geklebt.


 

Nocken

sind der hintere Teil eines Pfeils. Sie werden nur in das Röhrchen gedrückt, niemals geklebt. Nocken sind fast immer aus Plastik Hochleitungskunststoff. Andere Nocktypen beschreiben wir hier bewusst nicht. Mit dieser Nocke drückt man den Pfeil auf die Sehne. Der Pfeil rastet somit leicht auf der Sehne ein, dass er gerade nicht von selbst herunterfällt.


 

Federn

Ohne die wird kein Pfeil aus dem Carbon-Röhrchen. Als traditionelle Bogenschützen schießen wir über das Shelf. So nennt man es, wenn der Pfeil wirklich auf dem Bogen und nicht auf einem Anbauteil aufliegt. Das heißt, der Pfeil schlittert direkt über diese Auflage, die bei unseren Bögen in das Griffstück geschnitten bzw. gefräst ist. Dabei berührt der Pfeil sowohl diese Auflage als auch das Bogenfenster. Damit der Pfeil bei dieser Berührung vom Bogen nicht mehr als gewünscht abgelenkt wird, verwendet man beim Schießen über das Shelf ausschließlich Naturfedern (vom nordamerikanischen Pfeilfedertruthahn). Diese sind flexibel, legen sich bei der Berührung des Bogens an, um sich nach Verlassen des Bogens für den restlichen Flug wieder aufzustellen.

 

Bei anderen Bögen, wie den sogenannten Olympischen Bögen oder Systembögen werden Pfeile mit Plastikfedern, auch Vanes oder Fletches genannt, geschossen. Bei solchen Bögen liegt der Pfeil auf einer speziellen Pfeilauflage und berührt den Bogen nicht. Somit können auf diesen Bögen Pfeile mit Plastikfedern, die sich nicht verformen können, geschossen werden. Der Pfeil wird nicht am Bogen abgelenkt. Würde man auf diesen Bögen Pfeile mit Naturfedern schießen, würde es die Federn zerfetzen.

 

Wozu eigentlich die Federn? - Der Pfeilflug an sich ist ja schon recht ulkig, dass es eigentlich verwundert, dass man damit treffen kann. Er fliegt in einer ballistischen Kurve und schlängelt sich quasi in Richtung Ziel. Dies alles sieht man mit bloßem Auge kaum. Dabei rotiert der Pfeil den ganzen Flug über um seine Längsachse. Damit diese Rotation möglichst gleichmäßig in einer Richtung verläuft, stabilisieren die Federn - in der Regel sind es drei Stück - diese Rotation bis zum Einschlag.

Es macht auch Sinn, wenn du bei deinen eigenen Pfeilen helle und auffällige Federfarben wählst. Du findest die Pfeile nämlich nach einem Fehlschuss eher wieder im Gras, Gebüsch oder Wald.


 

Pfeillänge

Wie lang ein Pfeil mindestens sein muss, ergibt sich zunächst einmal aus der Länge deiner Arme. Die definieren, wie weit du überhaupt ziehen kannst. Bist du größer, hast du längere Arme, bist du kleiner, sind sie kürzer. Wie weit du ausziehst, nennt man persönlicher Auszug. Den ermitteln wir mit einem Messpfeil. Das Maß, das wir so ermitteln, plus einem "Sicherheitszuschlag", ergibt die Länge deiner Pfeile. Was passieren kann, wenn die Pfeile zu kurz sind, überlassen wir deiner Phantasie. Zu lang können sie dagegen für´s Erste ruhig sein. Das schadet nicht wirklich.

Über die tatsächliche Länge deiner (späteren) eigenen Pfeile sagt das aber noch nicht alles aus. Da spielen viele weitere Faktoren eine Rolle.


 

Die Zahlen auf dem Pfeil

Das ist der sogenannte statische Spine. Der gibt Aufschluss über die Biegsamkeit eines Pfeils. Da stehen Zahlen drauf wie z.B. 340, 700, 1300 ... Je niedriger die Zahl, desto härter, also weniger biegsam ist der Pfeil. Das gilt dann natürlich auch umgekehrt. Je höher die Zahl, desto Strohhalm.

 

Jetz´ uffbasse, des isch wichtig - Ein Pfeil muss sich biegen. Er windet sich auch nach dem Lösen um den Bogen und wedelt - anfangs mehr, gegen Ende immer weniger - in Richtung Ziel. Auch das muss so sein. Je höher das Zuggewicht deines Bogens, desto härter, weniger biegsam, muss dein Pfeil sein. Die Zahl auf dem Pfeil muss niedrig(er) sein. Mit einem hohen Zuggewicht überträgst du mehr Energie auf deinen Pfeil, als mit einem "schwächeren" Bogen. Mit diesem hohen Zuggewicht schafft es dein Bogen, diesen harten Pfeil zu biegen, was ja so sein muss.

Würdest du nun mit einem starken Bogen einen sehr biegsamen und damit meist auch deutlich zu leichten Pfeil schießen, käme dieser Pfeil nicht damit zurecht. Dann können im Extremfall zwei Dinge passieren: Der Pfeil kann beim Lösen brechen, weil er zu stark belastet wird und es kann sein, dass sich dein Bogen in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. Ein Bogen hat die Aufgabe, einen Pfeil von A nach B zu transportieren. Das tut er, indem er über die Sehne Energie, seine Kraft, auf den Pfeil überträgt. Wenn der Pfeil aber nicht genug Energie aufnehmen kann, weil zu leicht und zu biegsam, dann entlädt sich die Energie in den Bogen selbst und das ist gleich oder später sein Tod.


 

Leerschuss und Leerschuss auf Raten

Man spricht von einem Leerschuss, wenn man den Bogen spannt und einfach ohne Pfeil die Sehne loslässt. Das entspricht 100% der Energie in den Bogen. Entweder ist der Bogen sofort kaputt oder eben später. Von einem Leerschuss auf Raten spricht man daher, wenn zu oft zu leichte und zu biegsame Pfeile geschossen werden. Der gleiche Effekt wie beim Leerschuss, nur eben nicht sofort. Der Bogen fliegt dir also erst irgendwann später mal um die Ohren.

Leerschuss Bogen

 

Schießt du dagegen mit einem "schwächeren" Bogen einen zu harten Pfeil, passiert gar nix. Der Pfeil wird, weil er durch die geringere Energie beim Lösen nicht ausreichend gebogen wird, einfach seitlich abgelenkt. Nach links bei Rechtshandschützen, nach rechts bei Linkshandschützen. Und weil härtere Pfeile auch schwerer sind, werden sie einfach auch deutlich vor deinem Ziel den Bogen küssen.

Das soll dir verdeutlichen, wie wichtig es ist, den richtigen Pfeil zum jeweiligen Bogen und zum Schützen selbst zu ermitteln. Eine Wissenschaft für sich. Lies dazu mehr bei Pfeilbau.


 

Diese lange Beschreibung gibt dir nur einen Einblick ins Grundsätzliche. Alles darüberhinaus und vielleicht später für dich Wichtige zu Pfeilbau, dynamischem Spine, Einflussfaktoren etc. muss dich an dieser Stelle noch nicht interessieren. Wenn du es dennoch schon wissen willst, findest du einiges davon in unserem Technik-Blog.

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