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Pfeil trifft zu weit links oder rechts

Pfeil trifft zu weit links oder rechts

Immer wieder gerne genommen - das wohl häufigste und komplexeste Problem, mit dem sich jeder Bogenschütze im Laufe seiner "Karriere" - durchaus auch öfter mal - auseinandersetzen muss.


Es ist beim traditionellen intuitiven Bogenschießen (fast) völlig egal, auf welche Distanz und auf welche Art "Ziel" du schießt, wenn du dieses Problem feststellst. Du kannst auf 30 m - Scheiben schießen oder in 15 m Entfernung deine Pfeile neben dein 3D-Tier in die Landschaft nageln. Bei Distanzen unter 10 m wird´s schwieriger mit der Analyse, denn da ist dein Pfeil meist noch nicht fertig mit dem Wedeln.

Wir gehen davon aus, dass du

  • bereits mehr oder weniger traditionell Bogenschießen kannst und/oder einen Kurs, eine Ausbildung über dich hast ergehen lassen und zumindest die Grundzüge des Bogenschießens kennst.
  • eine eigene Ausrüstung hast, nach Möglichkeit keine Leihausrüstung (dabei passt selten alles zusammen und es verändert sich noch zu viel).

Falls das nicht der Fall ist, werden dir die folgenden Ausführungen auch nicht wirklich helfen.


 

Die grundsätzliche Fragestellung

  • Tritt das Problem immer auf, von Anfang an, mit allen Pfeilen?
  • Hat beim letzten Schießen noch alles zufriedenstellend funktioniert?
    (Diesen Punkt behandeln wir weiter unten)

 

Das Problem tritt immer auf

Die gute Nachricht zuerst - das ist lösbar!

Nur wenn alle Pfeile, nicht nur vereinzelte, konstant (!) tendenziell zu weit links oder rechts gruppieren (treffen), macht diese Analyse Sinn. Entweder du selbst machst immer und konsequent das Gleiche (falsch) oder eine bestimmte Komponente ist nicht in Ordnung.

Es deutet alles darauf hin, dass dein Setup nicht stimmt. Das Setup betrifft deinen Bogen und die verwendeten Pfeile ebenso, wie deinen persönlichen Schießstil. Seltener sind Konzentrationsprobleme und deine Augen die Ursache für dieses Problem.

In der Regel ist hierbei auch nur ein Faktor allein ursächlich!


Gehen wir es Schritt für Schritt an:

 

Standhöhe

Hast du die Standhöhe deines Bogens richtig eingestellt? Wenn diese nicht zumindest annähernd stimmt, kann das durchaus einen negativen Einfluss auf die Trefferlage haben. An dieser Stelle gehen wir nicht näher auf das Thema ein. Das kannst du nachlesen im Artikel Die Standhöhe beim Bogen und warum sie so wichtig ist, weiter unten in diesem Artikel bei Die Standhöhe und in unserem Artikel Pfeil zu hart, Pfeil zu weich - der Spine.

- leicht zu überprüfen -


 

Stand zum Ziel / Grundstellung

Du stehst möglicherweise falsch zum Ziel. Wie man das richtig macht, kannst du nachlesen im Artikel Grundstellung.

Probeweise kannst du deinen Stand ändern, indem du den näher zum Ziel stehenden Fuss einige Zentimeter nach vorne oder nach hinten setzt oder einfach ein wenig in der anderen Richtung fokussierst, als deine Pfeile treffen. Das löst zwar möglicherweise kurzfristig das Problem, ist aber keine Dauerlösung und verschleiert mögliche andere Ursachen.

- leicht zu überprüfen -


 

Griff in den Bogen / Halten des Bogens

Jeder Bogentyp verlangt in gewisser Weise einen anderen Griff in den Bogen, ins Griffstück. Einen Recurvebogen hält man dabei sehr locker, eigentlich gar nicht, einen Langbogen dagegen eher fester. Was es damit auf sich hat, findest du unter dem Punkt Griff in den Bogen.

- leicht zu überprüfen -


 

Anker(punkt)

Dein Ankerpunkt, wo auch immer der bei dir ist, sollte vor allem immer der gleiche sein und in deinem Gesicht in einer bezugnehmenden Linie zum Auge. Bei traditionellen Bogenschützen ist das meist der Mittelfinger der Zughand im Mundwinkel und idealerweise zusätzlich noch das zweite Daumengelenk am Ohrläppchen.

Wenn dein Ankerpunkt richtig sitzt und das restliche Auszugsverhalten stimmt, bilden - wenn man von oben draufsieht - die Ellbogenspitze des Zugarms, der Ankerpunkt und die Pfeilspitze eine durchgehend gerade Linie. Das ist der Idealfall. Wenn du nun nicht in deinem Gesicht (Mundwinkel) ankerst, sondern ein wenig vom Gesicht weg im freien Universum, dann erzeugst du einen Knick in dieser Linie. Das bedeutet, dass bei Rechtshandschützen der Pfeil nach links, bei Linkshandschützen nach rechts abgelenkt wird.

Das kannst du ebenfalls nachlesen in unserem Artikel Ankerpunkt und Ankern.

- leicht zu überprüfen -


 

Rückenspannung

Nachdem du deinen Ankerpunkt erreicht hast, solltest du die Rückenspannung aufbauen. Sinn und Zweck der Rückenspannung ist einerseits, dass du die Finger deiner Zughand entlastest. Du leitest so die aufgebrachte Zugkraft in die obere Rückenmuskulatur um und das erleichtert sauberes Lösen (siehe nächster Punkt). Andererseits optimierst du die wünschenswert gerade Linie von Ellbogen über Ankerpunkt zur Pfeilspitze (siehe oben unter Ankerpunkt). Dadurch vermeidest du eine Ablenkung deines Pfeils.

Wieder was zum Nachlesen bei Rückenspannung.

- leicht zu überprüfen -


 

Lösefehler / schlechtes Release

Das passiert auch den erfahrendsten Bogenschützen, jedem, immer mal wieder. Aber die wissen dann sofort, was Sache ist.

Du hast ausgeatmet, fokussierst auf dein Ziel, ziehst den Bogen (die Sehne) aus bis zum Ankerpunkt, verharrst an diesem Punkt 1 - 2 Sekunden, gehst in dieser Zeit noch in die Rückenspannung, bleibst mit beiden Augen auf dein Ziel konzentriert und dann lässt du die Sehne los (jetzt darfst du auch wieder atmen). Dieses Loslassen ist das sogenannte Lösen, auch Release genannt. Du musst die Sehne machen lassen, was sie will und auch soll - gerade nach vorne schnellen und den Pfeil beschleunigen. Dieses Lösen muss ein passiver Vorgang sein, du öffnest nur die Finger.

Falls du aktiv löst, wird die Richtung der Sehne und damit auch die des Pfeils verändert. Aktiv lösen kann sein, wenn du die Hand beim Loslassen nach hinten reisst. Dadurch veränderst du für den Bruchteil einer Sekunde die Richtung, die die Sehne eigentlich braucht, verdrehst dadurch den Bogen. Wenn auch nur um einige Millimeter. Diese Millimeter sind auf deinem Ziel ganz schnell mal einige Zentimeter. RH-Bogenschützen (ziehen mit der rechten Hand) reissen dann die Sehne nach rechts hinten weg, was bedeutet, dass der Pfeil vorne am Bogen nach links abgelenkt wird. Also Treffer zu weit links. Bei LH-Schützen ist es, wie immer, umgekehrt.

Ähnlich verhält es sich auch, wenn du die Sehne mit Bremswirkung von deinem Schießhandschuh "gleiten" lässt, also die Sehne über die Fingerkuppen radieren lässt (klingt gut, oder?), so, als wärst du noch nicht ganz sicher, ob du wirklich loslassen willst. Dabei verdrehst du die Sehne nämlich in sich. Wenn die Sehne dann nach vorne schnellt, will sie sich aber wieder auswickeln und überträgt diese Drehbewegung auf die Nocke des Pfeils und dreht diesen dann auch vom Bogenfenster bzw. der Pfeilauflage weg. RH-Schützen wieder Treffer links, LH-Schützen umgekehrt.

Aktiv lösen ist aber auch, wenn du der Sehne "eine mitgibst". Das bedeutet, dass deine Zughand mit nach vorne geht und du erst während dieser Bewegung deine Finger öffnest. Ein Vorgang, so, als wolltest du den Pfeil noch mit Nachdruck anschieben. Beim aktiven Lösen kann so ziemlich alles passieren, was die Einschlagsrichtung angeht. Das lässt sich nicht ableiten.

Kleiner Denkansatz: Beim aktiven Lösen veränderst du auch deinen Ankerpunkt!

Das Thema Lösen behandeln wir Lösen und Nachhalten.

- nicht leicht zu überprüfen, lass jemand anderen drauf schauen -


 

Konzentration

Du kannst dich nicht vollständig auf das Zielobjekt konzentrieren. Möglicherweise hast du Probleme mit zu starken oder aber zu schwachen Farbkontrasten oder du lässt dich zu leicht von anderen Objekten und Farben ablenken. Oder aber, was häufig vorkommt, du hast Probleme mit Komplementärfarben (da musst du mal guuuugln, das ist zuviel für hier). Für Instinktiv-Bogenschützen sind auch die normalen FITA-Scheiben, die mit den blauen, roten und gelben Ringen, nicht ideal. Das lenkt zu sehr ab. Wenn überhaupt Scheiben, dann am besten schwarze mit einem gelben oder weißen Punkt. Versuche einfach mal, andere Farben bei deinen Zielen zu verwenden.

Ich kenne da einen - gut, zugegeben, ich bin´s selber, der kann nicht grün. Wir schießen gelegentlich auf Luftballons. Egal, ob auf dunklem oder hellem Hintergrund, man kann mir Luftballons in allen Farben, Größen, auf alle möglichen Distanzen irgendwo hintackern. Die kriegen alle ihr Fett ab. Aber - die Überlebenschance eines grünen Luftballons liegt bei nahezu 100%. Ich gebe zu, es ist schwer, gar keinen grünen Luftballon zu treffen, wenn man 25 Stück mit einem Durchmesser von jeweils 20 cm auf einer 100 x 100 cm großen Scheibe befestigt.

Geholfen hat mir da ein Tipp von einem Mentaltrainer: "Bilde dir einfach ein, dass er rot ist". Es geht tatsächlich. Wenn ich daran denke.

- leicht zu überprüfen -


 

Das Thema Augen

Deine Augen spielen eine ganz entscheidende Rolle beim Bogenschießen und speziell beim traditionellen intuitiven Bogenschießen. Diesem Format füllenden Thema haben wir einen eigenen Artikel gewidmet. Lies hier mehr zu Augen und Händigkeit beim Bogenschießen.

In unseren Kursen ist das der allererste zu klärende Punkt bei einem Schüler. Bei dir sollte das bereits überprüft worden sein, durch einen Trainer, Ausbilder oder Fachhändler. Deshalb gehen wir an dieser Stelle davon aus, dass das nicht als Ursache für die Links- oder Rechtsabweichung deiner Pfeile ist.

- leicht zu überprüfen -


 

Verdrehen der Sehne (unwahrscheinlich)

Gerade bei Recurvebögen, speziell bei den Take Downs mit ihren schweren Mittelstücken und vergleichsweise leichten Wurfarmen, ist es möglich, die Sehne durch falsche Haltung und falsches Auszugsverhalten asymmetrisch zu den Wurfarmen auszuziehen, d.h. du verdrehst den Bogen - der während dem Lösevorgang aber wieder in seine "gerade" Ursprungsposition zurückwedelt - im Verhältnis zur Sehne in sich.

Auch hier kann man keine sicheren Prognosen zur voraussichtlichen Landebahn des Pfeils abgeben. Treffen wird er jedenfalls nicht. Dieser Fall ist allerdings eher unrealistisch, denn du müsstest die Sehne ja immer gleichmäßig verdrehen, um das schlechte Ergebnis immer auch gleich schlecht zu erzielen.

- kaum zu überprüfen -


 

Wenn es das noch nicht war und du keine Lösung gefunden hast, wird es nun ein wenig komplizierter

 


 

Deine Pfeile

Wenn die obigen Lösungsversuche fehlgeschlagen sind und deine Pfeile nach wie vor konstant (!) tendenziell links gruppieren, dann reagieren sie - bei Rechtshändern / Rechtshand-Schützen (Bogen in der linken Hand) - zu hart, zu starr, d.h. der Spinewert ist zu niedrig. Schlagen sie eher rechts ein, verhalten sie sich, als wären sie zu weich, zu flexibel, der Spinewert ist scheinbar zu hoch. Umgekehrt gilt das für Linkshänder / Linkshandschützen (Bogen in der rechten Hand).

Mit anderen Worten - deine Pfeile passen nicht!


 

Du hast dir eine Ausrüstung - Bogen und Pfeile - gekauft.

Hast du sie vor oder nach einem Kurs oder einer Ausbildung gekauft?

Sinnvoller ist es, Pfeil und Bogen erst nach einem (ersten) Kurs zu kaufen. In deinem Kurs kann ein engagierter und fähiger Ausbilder sehr leicht feststellen, welcher Bogentyp mit welchem Zuggewicht ... am besten für dich geeignet ist. Er müsste auch in der Lage sein, die für dich passenden Pfeile, was den Spinewert angeht, zu errechnen. Vielleicht kann er dir auch einen Bogen und Pfeile oder zumindest einen qualifizierten Fachhändler empfehlen oder dir die Teile besorgen. Danach könnte der Ausbilder für die richtige Einstellung und Anpassung der einzelnen Komponenten sorgen, bis sie zu dir und deinem Schießstil passen.

Hast du deine Ausrüstung gekauft, bevor du einen ersten Kurs gemacht hast, ist es deutlich schwieriger (manchmal leider auch unmöglich), eine Anpassung vorzunehmen, falls nicht rein zufällig (unwahrscheinlich) alles passt. Das sollte aber zumindest im groben Rahmen passen, falls du bei einem Fachhändler - mit intensiver Beratung und Anpassung - warst. Wenn dein Bogen und speziell deine Pfeile von einem Fachhändler sind, geh dort hin und bitte ihn, dir zu helfen, das Problem zu lösen. Oder aber dein Ausbilder kann die Anpassungen bei deinem Kurs vornehmen. Dazu sollte er in der Lage sein. Mit hoher Sicherheit haben deine Pfeile nämlich einen falschen dynamischen Spine. Für Einsteiger sind die Möglichkeiten, selbst auf den Spinewert Einfluss zu nehmen, recht begrenzt. Ein paar Dinge sind aber auch ohne großen Aufwand machbar. Du kannst dich mal in unserem Artikel Pfeil zu hart, Pfeil zu weich - der Spine informieren.

Hast du dir deine Ausrüstung im Internet zusammengewürfelt oder ohne Beratung gekauft?

Dann brauchst du nicht zu einem Fachhändler gehen, denn der wird dir deutlich zeigen, wo der Ausgang ist. Ein Ausbilder, wenn er gewillt ist, kann dann vielleicht noch retten, was zu retten ist. Sei aber nicht enttäuscht, wenn er dir sagt: "Zuerst die gute Nachricht - den Bogen kannst du behalten".

Erst wenn Bogen, Pfeile und du zusammenpassen, kann man feststellen, ob das Links- bzw. Rechtstreffen an der falsch angepassten Ausrüstung liegt oder ob einer der genannten Punkte ursächlich ist.


 

Beim letzten Mal hat noch alles funktioniert

Wenn du von einem auf das andere Mal dieses Problem hast, hast du entweder länger nicht geschossen oder "irgendetwas" geändert!


 

Du hast länger nicht geschossen

Möglicherweise haben sich dein Stand, dein Griff in den Bogen, dein Auszugsverhalten, dein Ankern, dein Release (Lösen) noch nicht so eingestellt, wie du es beim letzten Schießen noch (richtig) gemacht hast. Es haben sich vielleicht Nachlässigkeiten (z.B. fehlende Rückenspannung) und Fehler eingeschlichen oder du hast schlichtweg vergessen, die Standhöhe deines Bogens richtig einzustellen. Übrigens einer der Hauptgründe!

Diese Faktoren haben jeweils einen gewissen Einfluss auf den Spinewert, auf den dynamischen Spine deiner Pfeile.

Auch die eventuell noch fehlende Konzentration auf dein Ziel solltest du wieder üben. Oft liegt es auch an der Geschwindigkeit, mit der du schießt. Lass dir Zeit!

Speziell nach einer längeren Pause (Winterperiode) sollte man Bögen mit einem hohen Holzanteil (Langbögen, Self Bows ...) eine gewisse Zeit der Regeneration gönnen, bis sie wieder alle ihre gewohnten Eigenschaften besitzen. Bis das "Stangerl" wieder fit ist, kann es schon sein, dass es ein wenig zickt beim Pfeileschubsen.

Stark unterkühlte und überhitzte Bögen, Pfeile und Sehnen machen ebenfalls gerne anfangs Ärger.

Abhilfe: Mach´s wieder vernünftig, wie du es vorher auch gemacht hast und lass dich dabei möglichst von einer anderen Person kontrollieren und korrigieren. Gönne deinem Bogen, der Sehne und deinen Pfeilen ein wenig "wellness" und stelle die Standhöhe richtig ein. Tipps zur Pflege findest du übrigens bei Pflege und Lagerung von Bögen, Sehnen und Pfeilen.


 

Du hast etwas geändert

Wenn du die o.g. Punkte ausschließen kannst, dann musst du etwas an deiner Ausrüstung oder dir verändert haben, was maßgeblichen Einfluss auf den Spinewert deiner Pfeile hat. Schon kleine Änderungen können "verheerende" Auswirkungen haben. Die nachfolgend genannten Faktoren (mit Ausnahme des ersten Punkts) - in der Reihefolge ihrer Wahrscheinlichkeit - beeinflussen sich übrigens auch gegenseitig - also Obacht.

Die gute Nachricht - die Lösung muss einfach zu finden sein, denn du schießt zumindest konstant (schlecht)!


 

Wo schießt du?

Hast du die letzten Male z.B. auf statische Scheiben geschossen und jetzt auf einem 3D-Parcours oder umgekehrt? Dann kann es sein, dass sich dein Unterbewusstsein noch mit den vorhergehenden Abläufen beschäftigt und sich mit den neuen Zielen erst anfreunden muss. Viel wahrscheinlicher ist, dass du nun falsch zu deinem Ziel stehst.

Abhilfe: Überprüfe deinen Stand und deine gedachte Linie zum Ziel.


 

Deine Auszugslänge und dein Ankerpunkt

Wenn du nicht mehr genauso (zu weit oder zu wenig weit) ausziehst und ankerst, wie du es vorher getan hast, stimmt auch nicht mehr die auf den Pfeil übertragene Kraft. Der Pfeil passt dann nicht, ist rechnerisch zu weich oder zu hart. Wenn du deinen Ankerpunkt geändert hast und zum Beispiel gar nicht wirklich ankerst, bist du wahrscheinlich mit deiner Zughand seitlich zu weit von deinem Gesicht entfernt. Der Pfeil wird dann zwangsläufig nach links bei RH-Schützen abweichen, umgekehrt bei LH-Schützen. Gründe dafür können sein: Du hast andere Kleidung an (dicke Winterjacke statt T-Shirt), die dich nun mehr behindert, du hast einen neuen, noch ungewohnten Schießhandschuh, du nimmst eine andere Haltung ein z.B. Schutzhaltung wegen Schmerzen ...

Abhilfe: Überprüfe deinen Auszug und den Anker und denk mal über die Klamotten nach.


 

Die Standhöhe

Du nutzt noch die "alte" Sehne, aber die Standhöhe ist eine andere, als die, die du bislang erfolgreich geschossen hast. Das hat einen, wenn auch nur verhältnismäßig geringen, Einfluss. Es kommt allerdings darauf an, wie stark die Abweichung der Standhöhe vom Soll-Zustand ist. Nur in Kürze: Stimmt die Standhöhe nicht, wird mehr oder weniger Energie vom Bogen über die Sehne auf den Pfeil übertragen.

Abhilfe: Stelle die Standhöhe auf den richtigen Wert ein. Experimentiere ein wenig herum - durch Ein- und Ausdrehen der Sehne - wenn du nicht genau weißt, welche Standhöhe du haben solltest oder frag mal beim HdV nach.


 

Deine Pfeile - Art, Gewicht, Länge, Nocken, Spitzen und Befiederung

Hast du deine Pfeile gewechselt oder etwas an deinen Pfeilen geändert? Wenn ja, dann erübrigt sich jedes weitere Wort.

Abhilfe: Schieße deine ursprünglichen Pfeile bzw. die Pfeile im ursprünglichen Zustand, dann wirst du selbst feststellen, ob dein Problem daran liegt. Schon andere Nocken (zu fest oder zu locker sitzend) können massiven Ärger machen!


 

Das Sehnenmaterial und die Sehnenstärke

Solltest du eine neue Sehne montiert haben, musst du auch eine gewisse Zeit immer wieder die Standhöhe (siehe oben) überprüfen und ggf. neu einstellen. Die Sehne gibt am Anfang immer deutlich nach, bis sie sich nach einigen Schießdurchgängen stabilisiert hat. Auch die Temperatur hat Einfluss auf die Dehnbarkeit einer Sehne. Daher immer wieder mal, auch zwischendurch, die Standhöhe kontrollieren. Du weißt sicher - durch Eindrehen der Sehne verkürzt du sie und erhöhst damit die Standhöhe.

Auch eine Sehne aus anderem Material oder mit anderer Stärke (andere Strangzahl), als du sie bislang geschossen hast, hat einen deutlich anderen Einfluss auf den dynamischen Spine und somit auf den Pfeilflug.

Abhilfe: Wenn die neue Sehne wirklich identisch mit der alten ist, dann experimentiere mit der Standhöhe. Wenn die Sehne eine andere ist, kannst du in gewissem Rahmen ebenfalls durch Ändern der Standhöhe möglicherweise ein besseres Resultat erzielen. Andernfalls musst du sie entsorgen oder deine Pfeile entsprechend manipulieren.


 

Dein Bogen als solcher / Bogenwechsel

Hast du den Bogen gewechselt? Dann brauchst du dich nicht wundern. Damit passen auch deine Pfeile nicht zu dem "neuen" Bogen. Selbst dann nicht, wenn es nach Herstellerangaben der exakt gleiche wäre.

Abhilfe: Nimm wieder den alten Bogen, sofern das möglich ist und überprüfe, ob dein Schießergebnis wieder dem alten entspricht.


 

Brille / Kontaklinsen

Trägst du beim Schießen eine Brille oder Kontaktlinsen? Wenn ja, hat sich daran etwas geändert? Andere Stärke, Gleitsichtbrille statt Brille mit fester Stärke, Brille statt Kontaktlinsen oder umgekehrt? Einfach eine zweite Brille?

Abhilfe: Versuche mit der alten Sehhilfe zu schießen und lies mal unseren Artikel Augen und Händigkeit beim Bogenschießen


 

Das Zuggewicht deines Bogens

Für einen Einsteiger ist es an sich nicht üblich, Tuningtricks anzuwenden, die sich auf das Zuggewicht des Bogens auswirken. Einzig der Austausch der Wurfarme bei Take-Down-Recurves führt natürlich zu einem "anderen Bogen" und damit passen auch die Pfeile nicht mehr.

Abhilfe: Montiere versuchsweise die "alten" Wurfarme".


 

Bogenköcher (montiert / demontiert)

Falls du zwischenzeitlich einen Bogenköcher montiert oder einen bislang vorhandenen demontiert haben solltest, hast du das Gewicht deines Bogens, die Elastizität der Wurfarme und damit die Leistung verändert. Sicher ein eher selten vorkommendes Thema.

Abhilfe: Stell den ursprünglichen Zustand wieder her.


 

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